Samstag, 24. November 2007

Kapitel 8 - Mehr Grün mehr Gold mehr Glück

Familiengeschichten sind an sich langweilig, ich persönlich lese nur Krimis. Vielleicht dauert es Jahre, ein ganzes Buch zu schreiben. Eine erschreckende Vorstellung, wie machen andere das bloß ? Warum ein Buch schreiben überhaupt, anderen die ureigene Geschichte auf den Hals schicken, gehört sich das ?

Gott und die Welt und sein Kind würde ich es nennen, mein Buch. Vielleicht ist ein Buch wie ein Kind. Soll ich ein Kind oder ein Buch zeugen? Woher überhaupt immer dieser menschliche Wunsch etwas zu zeugen, aufdringlich, widerlich. So viele Gedanken, so wirr einfach in meinem Kopf, ich spüre ein deutliches Ordnungsbedürfnis. Und auch soviel Spaß an anderen wirren Geschichten, fremden. Geschichten zum reintauchen, Geschichten zum schwimmen und zum planschen. Eine Million Kreise drehen sich, auf jedem ein kleines ich, daß mitreden will.

Ordnung in das kopfinterne Karteiensystem zu bringen, ein hoffnungsloser Wunsch. Ich möchte schreiben, weise und klug, alle sollen mich bewundern, alle meinen Nabel küssen, denn mein Nabel ist die Welt, die zählt. Ich bin ein Tier und stärker als alles andere hier. Jung dynamisch erfolglos, so nennt man das in meiner Generation, die schon längst nicht mehr up to date ist. Wenn ich schreibe, habe ich oft das Bedürfnis ganz schnell zu tippen. Denn immer habe ich Angst, ich könnte meine Gedanken verlieren. Meine Wörter sich verhaspeln brr pvbdzunje. Dann verhaspeln sich meine Finger, ich weiß nicht, ob das beruhigender ist.